Archive for September, 2007

Lost in Translation

Friday, September 21st, 2007

Ich weiss, ich sollte lieber ueber meine Reise nach New York und ueber meinen Roadtrip nach New Orleans schreiben. Kommt alles noch. Dieser Eintrag soll allerdings von den Tuecken meines bilingualen Lebens hier handeln. Eine kleine Ansammlung von Anekdoten:

Die erste Geschichte hat mit meinem Nachnamen zu tun. So mancher Deutsche hat schon Probleme ihn zu schreiben wenn er nicht buchstabiert oder mit einem aehnlichen Wort umschrieben wird. Die Amerikaner jedoch kriegen einen totalen Schaden wenn sie ihn sehen und aussprechen muessen. Sie versuchen es zwar aber viele scheitern klaeglich und sagen dann lieber nichts. Und ich hatte Probleme ihn zu buchstabieren. Er enthaelt ein C und ein Z und ungluechlicherweise hoeren sich die beiden Buchstaben sehr aehnlich an. Nicht fuer einen Amerikaner aber fuer mich. “It’s S C H..” – “Oh ok so S Z H?” “Yeah.” -“Ok” “Oh no, I meant C not Z” -“Oh C?” “Yea.”. So aehnlich war es jedesmal wenn ich meinen Namen buchstabierte. Mittlerweile erkenne ich den Unterschied und spreche es richtig und wohl ueberdeutlich aus.

Was mir auch passiert und das ist sehr komisch ist folgendes: ich gehe oefter mal joggen. Es gibt eine nette Laufstrecke durch ein ziemlich schickes Viertel, schoen am Fluss gelegen, ein Kiesweg. Die Strecke ist dementsprechend beliebt und man trifft viele andere Jogger, Walker und Radfahrer. Jedenfalls laufe ich so da lang und laufe und laufe und denke ueber dies und das nach; ich weiss nicht ob ich Englisch oder Deutsch denke. Ploetzlich kommen mir Walker entgegen – 2 Frauen (oder wer auch immer) – die sich unterhalten. Ich hoere ein paar Wortfetzen und verstehe erstmal gar nichts und bin furchtbar ueberrascht hier mitten auf meiner Laufstrecke Leute zu treffen die Englisch reden. Natuerlich nur fuer einen kurzen Moment – mir faellt dann schnell ein dass ich ja in den USA bin und das ganz normal ist.

Die dritte Geschichte ist der eigentliche Anlass dieses Eintrags: vorhin traf ich einen Kollegen am Gang und plauderte mit ihm ein wenig. Ploetzlich stellte ich fest dass wir Deutsch redeten. Ich bin mir sicher wir fingen das Gespraech auf Englisch an! Ich weiss zwar dass der Kollege Deutsch spricht weil er lange in Duesseldorf gelebt hat aber ich konnte mich nicht erinnern wann wir anfingen Deutsch zu sprechen wer den ersten Deutschen Satz sagte und wie es dazu kam.
Auf dem Weg zurueck zu meinem Platz habe ich mir ueberlegt dass ich dazu was schreiben muss. Ich begann die ersten Saetze in meinem Kopf zu formulieren – auf Englisch. Ich musste mich schliesslich zwingen Deutsch zu denken, da es ein Eintrag auf Deutsch werden sollte.

Und noch ein kleiner Tipp fuer alle die in einem Motel fragen wollen ob noch ein Zimmer frei ist: die Chancen stehen gut, dass der nette Portier euch falsch verstehen wird wenn ihr nach “free rooms” fragt. Das sind naemlich “kostenlose Zimmer”. Man lernt nie aus.